Tiefe Einblicke, sichere Diagnosen
In der St. Barbara-Klinik Hamm wurde kürzlich ein neues Magnetresonanztomographie-Gerät (MRT) erfolgreich in Betrieb genommen.
Nach fast einjähriger Planungs- und Konfigurationsphase, intensiven Schulungen sowie umfangreichen baulichen Maßnahmen ist das neue System nun voll einsatzbereit.
„Ein MRT ist kein Gerät von der Stange – es wird individuell konfiguriert, je nachdem, welche diagnostischen Fragestellungen in der Klinik im Fokus stehen“, erklärt Dr. Michael Oelerich, Leitender Arzt der Klinik für Radiologie und Neuroradiologie. Dafür war die enge Zusammenarbeit des gesamten radiologischen Teams erforderlich – von Ärztinnen und Ärzten bis zu den medizinisch-technischen Assistenzen, die ihre langjährige Erfahrung eingebracht haben.
Mit dem neuen MRT können hochauflösende Aufnahmen deutlich schneller erstellt werden. In zahlreichen Körperregionen wird die Bildrekonstruktion durch eine speziell entwickelte Künstliche Intelligenz beschleunigt. „Die Messzeiten verkürzen sich erheblich, was besonders für die Patienten von Vorteil ist, denn die Verweildauer im Gerät sinkt“, betont Anne Brune, leitende MTRA. Gleichzeitig steigt die diagnostische Aussagekraft: Feine anatomische Strukturen können in noch höherer Detailgenauigkeit dargestellt werden – eine wichtige Grundlage für exakte Diagnosen.
Moderne Sensorik in der Liegefläche erfasst den Atemrhythmus der Patienten und gleicht Bewegungen automatisch aus. Spezielle Spulen, die auf die jeweiligen anatomischen Regionen abgestimmt sind, sorgen für eine verbesserte Bildqualität – auch in schwierigen Untersuchungsbereichen. Zudem ermöglicht die moderne Software eine schnellere und präzisere Planung der Bildebenen – auch dadurch verkürzt sich die Untersuchungszeit.
Das neue MRT ist auch auf besonders anspruchsvolle Patientengruppen ausgelegt. Bei Bedarf werden Vitalparameter überwacht, auch beatmete oder schwer verletzte Patienten lassen sich zuverlässig und ohne relevante Bildstörungen untersuchen. Die Untersuchung von Patienten mit Herzschrittmachern oder anderen elektronischen Implantaten ist in der Klinik bereits seit längerem Routine.
Ein weiteres Highlight ist der nachhaltige Aufbau der neuen Systemgeneration: „Das neue MRT ist ressourcenschonend konzipiert. Die zentrale Magnetspule wurde beibehalten – ergänzt durch komplett erneuerte Hardware, moderne Software und Bildgebungsalgorithmen“, so Dr. Oelerich. Dadurch werden wertvolle Materialien eingespart. Der jährliche Energiebedarf eines MRTs ist erheblich – er entspricht dem Verbrauch eines durchschnittlichen Haushalts über rund 20 Jahre, insbesondere durch die notwendige Dauerkühlung der Magnetspule mit Helium bei etwa minus 270 Grad Celsius. Der Hersteller hat Empfehlungen zur Reduzierung des Energieverbrauchs entwickelt, die nun im Klinikalltag umgesetzt werden.
Auch das Umfeld des MRTs wurde modernisiert: Ein heller Raum mit beruhigendem Ambiente-Licht und großzügiger Glasfront sorgt für eine angenehme Untersuchungsatmosphäre.
Während der etwa einmonatigen Bau- und Installationsphase wurde der Betrieb übergangsweise mit einem mobilen MRT-Gerät aufrechterhalten, das auf einem Spezial-Trailer untergebracht und an die Klinik angebunden war. „Ein solcher Austausch eines tonnenschweren Geräts, parallel dazu die Schulung der Mitarbeitenden und die umfangreiche Vorplanung – das war eine echte Teamleistung!“, lobt Dr. Oelerich. Jährlich werden in der radiologischen Abteilung der St. Barbara-Klinik rund 5.000 MRT-Untersuchungen durchgeführt – überwiegend für stationäre Patienten des Hauses.
